Pape
ῑκος, ὁ (s. Φοίνιξ),
1) der Purpur, die Purpurfarbe, weil die Erfindung und der früheste Gebrauch des Purpurs den Phöniziern zugeschrieben wurde ; Il. 4.141, 6.219, Od. 23.201 u. sonst ; übh. die Röte, τὸν ὑπὸ βλεφάροις φοίνικα Eur. Phoen. 1495.
2) die Palme, der Palmbaum ; Od. 6.163 ; h.Apoll. 117 ; φοίνικος ἔρνος Pind. frg. 45 ; Eur. Hec. 458, I.T. 1099. Man unterscheidet die männliche und die weibliche Palme, ὁ φοίνιξ ἔρσην u. ἡ φοίνιξ βαλανηφόρος, Her. 1.193 ; doch steht auch für letztere oft ὁ φοίνιξ, vgl. 4.172, 182, 183, Xen. An. 2.3.14 ff. – die Palmfrucht, die Dattel, bes. Sp.
3) ein von den Phöniziern erfundenes musikalisches Instrument, Her. 4.192, Ath. 637b, auch φοινίκιον.
4) der ägyptische Wundervogel Phönix, Hes. frg. 50.4, Her. 2.73.
5) eine Grasart, auch ῥοῦς u. ἀγχύνωψ genannt, Diosc.
6) als adj., purpurrot ; bei Hom. Il. 23.454 von der Farbe eines rötlich braunen Pferdes ; von der Farbe des Feuers, φοίνιξ πυρὸς πνοά Eur. Troad. 832 ; dazu das bes. fem. φοίνισσα, s. unten.
[Ι ist in den dreisilbigen Casus immer lang, im Nominativ aber betrachteten manche Grammatiker diese Länge nur als Positionslänge und akzentuierten deshalb φοῖνιξ, s. Schaefer Hes. O. 69 und zu Soph. Phil. 562.]
Pape, Griechisch-deutsches Handwörterbuch (3. Aufl., 1914)