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ἀν–

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negat. Prefix, of which ἀ- privativum is a shortened form.
Liddell-Scott-Jones, Greek-English Lexicon (9th ed., 1940)

Pape

Praefixum, latein. in-, deutsch un-, vgl. ἀνά u. ἄνευ, hebt den Begriff des Wortes, vor welches es gesetzt wird, auf, od. schwächt ihn so, daß ein Tadel darin liegt, wie ἀπρόσωπος, mit häßlichem Gesicht. Vollständig vor Wörtern, die mit einem Vokal anfangen, wie ἀν-αίτιος, ἀν-εύθυνος, ἀν-ήνιος, ἀν-ίερος, ἀν-όμοιος, ἄν-υλος, ἀν-ώδυνος, un-schuldig, un-verantwortlich, zügel-los, un-heilig, un-ähnlich, wald-los, schmerz-los. Vor Konsonanten fällt ν fort, z.B. ἀ-θάνατος. unsterblich ; dahin gehören auch die Wörter, welche das Digamma oder irgendeinen anderen später abgefallenen Konsonantischen Anlaut hatten ; vgl. z.B. ἄϊστος, ἄοινος ; weil aber mehrere Konsonantische Anlaute, zu denen auch das Digamma gehört, nach Belieben bald gesprochen wurden, bald nicht, so findet sich z.B. neben ἄοπλος auch ἄνοπλος, neben ἄουτος ἀνούτατος, u. mehrere Wörter wurden sogar kontrahiert, ἀέκων ἄκων, ἀεργός ἀργός, ἀεικία αἰκία, Ἀΐδης ἀϊδής. In ἀμφασίη erscheint ἀν- vor einem Konsonanten, des Wohllauts u. des Metrums halber ; in ἀννέφελος ist das ν von νεφ- des Metrums halber verdoppelt. In einigen Formen lautet das Präfixum ἀνα, Il. 9.146, 288, 13.366 ἀνάεδνον, Hes. Th. 660 ἀνάελπτα ; man will ἀνέεδνον u. ἀνέελπτα ändern, allein nach Scholl. Aristonic. Il. 13.366 las Aristarch ἀνάεδνον, woraus wenigstens folgt, daß dies die am besten verbürgte, wenn nicht die einzige in Frage kommende Lesart war ; ἀνάπνευστος = ἄπνευστος Hesiοd. Th. 797 ist zweifelhaft, u. bei ἀνάγνωστος = ἄγνωστος kann ein Mißverständnis obwalten. – Vgl. Buttmann Lexil. 1.274 Lobeck Phryn. 728.
Pape, Griechisch-deutsches Handwörterbuch (3. Aufl., 1914)
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